Kennzahlen und Größen

Umsatz, EBIT und Gewinn

Der Umsatz zeigt die Größe eines Unternehmens, das EBIT die operative Profitabilität und der Gewinn den letztendlichen Erfolg. Alle drei Kennzahlen sind wichtige Werkzeuge, um die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu verstehen.

Umsatz: Der Umsatz ist die Grundlage für alle weiteren Berechnungen.

EBIT: Das EBIT zeigt, wie viel Gewinn das Unternehmen ohne Berücksichtigung von Finanzierung und Steuern erwirtschaftet.

Gewinn: Der Gewinn ist der letztendliche Gewinn, der dem Unternehmen oder den Eigentümern zusteht.

Umsatz

  • Definition: Der Umsatz ist der Gesamtwert aller verkauften Waren oder Dienstleistungen eines Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum (meist ein Geschäftsjahr). Einfach gesagt, ist es der Geldbetrag, den ein Unternehmen durch seine Geschäftstätigkeit eingenommen hat.
  • Berechnung: Umsatz = Verkaufspreis pro Einheit x verkaufte Einheiten
  • Bedeutung: Der Umsatz ist eine grundlegende Kennzahl, die die Größe eines Unternehmens widerspiegelt. Ein hoher Umsatz deutet darauf hin, dass das Unternehmen viele Produkte oder Dienstleistungen verkauft.

EBIT (Earnings Before Interest and Taxes)

  • Definition: Das EBIT ist der Gewinn eines Unternehmens vor Abzug von Zinsen und Steuern. Es zeigt, wie profitabel das operative Geschäft eines Unternehmens ist, ohne dass die Finanzierung (Zinsen) oder die steuerliche Situation (Steuern) berücksichtigt werden.
  • Berechnung: EBIT = Umsatz – Betriebskosten
  • Bedeutung: Das EBIT ist eine wichtige Kennzahl, um die operative Leistung von Unternehmen zu vergleichen, da es unabhängig von der Kapitalstruktur und der steuerlichen Situation ist.

Gewinn

  • Definition: Der Gewinn ist der Betrag, der nach Abzug aller Kosten (einschließlich Zinsen und Steuern) vom Umsatz übrig bleibt. Es ist der Betrag, der dem Unternehmen oder den Eigentümern gehört.
  • Berechnung: Gewinn = Umsatz – Gesamtkosten (einschließlich Zinsen und Steuern)
  • Bedeutung: Der Gewinn ist das ultimative Ziel jedes Unternehmens. Ein hoher Gewinn bedeutet, dass das Unternehmen erfolgreich ist und seine Kosten effizient managt.

Beispiel:

Ein Unternehmen hat einen Umsatz von 1.000.000 Euro, Betriebskosten von 800.000 Euro, Zinsen von 50.000 Euro und Steuern von 100.000 Euro.

  • EBIT = 1.000.000 € – 800.000 € = 200.000 €
  • Gewinn = 1.000.000 € – 800.000 € – 50.000 € – 100.000 € = 50.000 €

In diesem Beispiel ist der Gewinn deutlich niedriger als das EBIT, da Zinsen und Steuern abgezogen wurden.

Warum sind diese Kennzahlen wichtig?

  • Investoren: Investoren nutzen diese Kennzahlen, um die Profitabilität und das Wachstumspotenzial von Unternehmen zu bewerten.
  • Unternehmen: Unternehmen nutzen diese Kennzahlen, um ihre eigene Leistung zu messen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
  • Kreditgeber: Kreditgeber nutzen diese Kennzahlen, um das Kreditrisiko von Unternehmen zu bewerten.

Marge

Margen geben Aufschluss darüber, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet. Sie zeigen an, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt, nachdem bestimmte Kosten abgezogen wurden.

  • Bruttomarge: Zeigt, wie viel vom Umsatz nach Abzug der direkten Produktionskosten übrig bleibt. Sie gibt Auskunft über die Preisgestaltung und die Effizienz der Produktion.
  • EBIT-Marge: Zeigt, wie viel vom Umsatz als Gewinn übrig bleibt, bevor Zinsen und Steuern abgezogen werden. Sie spiegelt die operative Profitabilität wider.
  • Gewinnmarge (Nettomarge): Zeigt, wie viel vom Umsatz als Gewinn übrig bleibt, nachdem alle Kosten (einschließlich Zinsen und Steuern) abgezogen wurden. Sie gibt den gesamten Gewinn im Verhältnis zum Umsatz an.

Margen sind wichtige Kennzahlen, um die Profitabilität und die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens zu beurteilen. Jede Marge gibt einen anderen Aspekt der Profitabilität wieder.

Marge

Der Begriff „Marge“ bezeichnet allgemein den Gewinn pro verkauftem Produkt oder der Gewinn pro Euro Umsatz. Er gibt Auskunft darüber, wie viel Geld ein Unternehmen nach Abzug der Kosten übrigbehält.

Bruttomarge

  • Definition: Die Bruttomarge zeigt an, welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der direkten Produktionskosten (z.B. Materialkosten, Löhne für die direkte Produktion) übrig bleibt.
  • Berechnung: Bruttomarge = (Umsatz – Herstellungskosten) / Umsatz * 100
  • Bedeutung: Die Bruttomarge gibt Aufschluss über die Effizienz der Produktion und die Preisgestaltung eines Unternehmens. Eine hohe Bruttomarge bedeutet, dass ein Unternehmen seine Produkte oder Dienstleistungen zu einem guten Preis verkaufen kann und die Produktionskosten im Griff hat.

EBIT-Marge

  • Definition: Die EBIT-Marge (Earnings Before Interest and Taxes) zeigt an, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt, bevor Zinsen und Steuern abgezogen werden. Sie spiegelt die operative Profitabilität eines Unternehmens wider.
  • Berechnung: EBIT-Marge = EBIT / Umsatz * 100
  • Bedeutung: Die EBIT-Marge ist eine wichtige Kennzahl, um die operative Leistung von Unternehmen zu vergleichen, da sie unabhängig von der Kapitalstruktur und der steuerlichen Situation ist.

Gewinnmarge

  • Definition: Die Gewinnmarge (auch Nettomarge) zeigt an, welcher Anteil des Umsatzes als Gewinn übrig bleibt, nachdem alle Kosten (einschließlich Zinsen und Steuern) abgezogen wurden.
  • Berechnung: Gewinnmarge = Nettogewinn / Umsatz * 100
  • Bedeutung: Die Gewinnmarge gibt den gesamten Gewinn eines Unternehmens im Verhältnis zum Umsatz an. Sie ist eine wichtige Kennzahl für die Rentabilität eines Unternehmens.

Beispiel:

Stellen Sie sich ein Unternehmen vor, das T-Shirts herstellt und verkauft. Die Bruttomarge zeigt, wie viel Gewinn pro T-Shirt nach Abzug der Stoffkosten und der Lohnkosten für die Näher übrig bleibt. Die EBIT-Marge zeigt, wie profitabel das gesamte Geschäft mit der T-Shirt-Produktion ist, bevor Zinsen für Kredite und Steuern bezahlt werden. Die Gewinnmarge zeigt schließlich, wie viel Geld am Ende bei den Eigentümern des Unternehmens landet.

 

Warum sind Margen wichtig?

  • Vergleichbarkeit: Margen ermöglichen einen Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche.
  • Trendanalyse: Veränderungen der Margen über Zeiträume hinweg geben Hinweise auf die Entwicklung eines Unternehmens.
  • Investitionsentscheidungen: Investoren nutzen Margen, um die Attraktivität von Unternehmen zu bewerten.

KGV, KUV und EBIT-Multiple

KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis):

  • Zeigt an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Euro Gewinn zu zahlen.
  • Bei etablierten Unternehmen mit stabilen Gewinnen.
  • Ein niedrigeres KGV gilt oft als attraktiver.

KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis):

  • Zeigt an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Euro Umsatz zu zahlen.
  • Bei jungen Unternehmen ohne oder mit schwankenden Gewinnen.
  • Gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Bewertung.

EBIT-Multiple:

  • Zeigt an, wie oft der operative Gewinn (EBIT) in den Unternehmenswert einfließt.
  • Zum Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche, besonders bei Unternehmen mit hohen Abschreibungen.
  • Ein höheres EBIT-Multiple deutet auf eine höhere Bewertung hin, kann aber auch ein höheres Risiko signalisieren.

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV): Das KGV ist eine der wichtigsten Kennzahlen zur Bewertung einer Aktie. Es gibt an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Euro Gewinn zu zahlen. Die Anzahl der Aktien beeinflusst direkt den Gewinn pro Aktie (EPS), der im Nenner des KGV steht. Je weniger Aktien ausgegeben sind, desto höher fällt der Gewinn pro Aktie aus und umso niedriger könnte das KGV sein, sofern der Gesamtgewinn gleich bleibt. Ein niedrigeres KGV wird oft als attraktiver für Anleger angesehen.

Das KGV ist die wohl bekannteste Kennzahl zur Bewertung von Aktien. Es wird bei etablierten Unternehmen mit stabilen Gewinnen verwendet. Ein niedrigeres KGV wird oft als attraktiver für Anleger angesehen.

Das KUV setzt den aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens ins Verhältnis zu seinem gesamten Jahresumsatz. Es zeigt an, wie viel ein Anleger bereit ist, für einen Euro Umsatz zu bezahlen.

Berechnung: KUV = Aktienkurs / Umsatz pro Aktie

Das KUV wird häufig bei jungen Unternehmen oder Unternehmen in Wachstumsphasen verwendet, die noch keine Gewinne erwirtschaften oder deren Gewinne stark schwanken. Es gibt einen ersten Anhaltspunkt für die Bewertung, auch wenn keine Gewinnzahlen vorliegen.

Das EBIT-Multiple ist ein nützliches Instrument zur Bewertung von Unternehmen, insbesondere wenn man Unternehmen innerhalb einer Branche vergleichen möchte. Es ist jedoch wichtig, das EBIT-Multiple in Verbindung mit anderen Kennzahlen und einer gründlichen Analyse zu betrachten.

  • EBIT: Earnings Before Interest and Taxes. Das ist der operative Gewinn eines Unternehmens, bevor Zinsen und Steuern abgezogen werden. Er gibt einen guten Überblick über die operative Leistungsfähigkeit eines Unternehmens.
  • Multiple: Ein Vielfaches. Das EBIT-Multiple zeigt an, wie oft der EBIT in den Unternehmenswert einfließt.

Berechnung:

EBIT-Multiple = Unternehmenswert / EBIT

Was sagt das EBIT-Multiple aus?

  • Relative Bewertung: Das EBIT-Multiple ermöglicht einen Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche. Ein höheres EBIT-Multiple deutet darauf hin, dass das Unternehmen höher bewertet wird als seine Konkurrenten.
  • Wachstumschancen: Ein hohes EBIT-Multiple kann darauf hindeuten, dass das Markt hohe Wachstumschancen für das Unternehmen sieht.
  • Risiko: Ein hohes EBIT-Multiple kann auch ein Hinweis auf ein höheres Risiko sein. Das Unternehmen könnte überbewertet sein und die Erwartungen der Anleger könnten schwer zu erfüllen sein.

Wann wird das EBIT-Multiple verwendet?

  • Unternehmen mit hohen Abschreibungen: In Branchen mit hohen Abschreibungen (z.B. Technologieunternehmen) kann das EBIT eine bessere Darstellung des operativen Geschäfts liefern als der Nettogewinn.
  • Vergleich von Unternehmen: Das EBIT-Multiple ermöglicht einen Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlichen Kapitalstrukturen, da es Zinsen und Steuern nicht berücksichtigt.
  • Übernahmen und Fusionen: Das EBIT-Multiple wird häufig bei Unternehmensübernahmen verwendet, um den Wert eines Zielunternehmens zu bestimmen.

Beispiel:

Wenn ein Unternehmen einen Unternehmenswert von 1 Milliarde Euro und ein EBIT von 100 Millionen Euro hat, beträgt das EBIT-Multiple 10 (1 Milliarde Euro / 100 Millionen Euro). Das bedeutet, dass das Unternehmen das Zehnfache seines EBITs wert ist.

Anzahl der Aktien

Die Anzahl der Aktien ist ein wichtiger Faktor bei der Bewertung eines Unternehmens, da sie sich auf eine Vielzahl von Kennzahlen und Faktoren auswirkt, die für Anleger relevant sind. Eine sorgfältige Analyse der Anzahl der Aktien und ihrer Auswirkungen ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Anlageentscheidung.

Aktienrückkäufe: Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, verringert sich die Anzahl der umlaufenden Aktien. Dies kann zu einem Anstieg des Gewinns pro Aktie und des Aktienkurses führen.

Aktiensplits: Bei einem Aktiensplit wird die Anzahl der Aktien erhöht, der Aktienkurs wird entsprechend angepasst. Ein Aktiensplit hat in der Regel keinen Einfluss auf die Marktkapitalisierung oder den Gesamtwert des Unternehmens.

Marktkapitalisierung: Die Marktkapitalisierung ist der Gesamtwert eines Unternehmens, der sich aus dem aktuellen Aktienkurs multipliziert mit der Anzahl der ausgegebenen Aktien ergibt. Eine hohe Marktkapitalisierung signalisiert oft eine größere Bedeutung und Stabilität eines Unternehmens.

Verwässerungseffekte: Wenn ein Unternehmen neue Aktien ausgibt, um beispielsweise eine Akquisition zu finanzieren oder Mitarbeiter zu beteiligen, kann dies zu einer Verwässerung des Gewinns pro Aktie führen. Dies wiederum kann den Aktienkurs negativ beeinflussen.

Warum ist die Anzahl der Aktien also so wichtig?

  • Vergleichbarkeit: Um Unternehmen miteinander zu vergleichen, ist es wichtig, die Anzahl der ausgegebenen Aktien zu berücksichtigen. Ein Unternehmen mit einem hohen Gewinn, aber einer sehr großen Anzahl an Aktien, könnte ein weniger attraktives KGV haben als ein Unternehmen mit einem geringeren Gewinn, aber einer deutlich geringeren Anzahl an Aktien.
  • Übernahmeaktivitäten: Die Anzahl der Aktien spielt auch bei Übernahmen eine Rolle. Ein Unternehmen mit einer geringen Anzahl an Aktien kann teurer in der Übernahme sein, da ein höherer Anteil an Aktien erworben werden muss, um die Kontrolle zu übernehmen.
  • Dividenden: Die Höhe der Dividende pro Aktie hängt auch von der Anzahl der ausgegebenen Aktien ab. Je weniger Aktien es gibt, desto höher kann die Dividende pro Aktie ausfallen, sofern der Gesamtbetrag der ausgeschütteten Dividende gleich bleibt.

Dividende

Ein diversifiziertes Portfolio mit Dividendenaktien kann dazu beitragen, das Gesamtrisiko zu reduzieren.

Ein langfristiger Blick auf Dividendenzahlungen bietet viele Vorteile. Er ermöglicht es Anlegern, von der Kraft des Zinseszinses zu profitieren, das Risiko zu streuen und ein passives Einkommen aufzubauen. Allerdings sollten Anleger auch die Risiken im Auge behalten und eine gründliche Analyse der Unternehmen durchführen, bevor sie in Dividendenaktien investieren.

Eine Dividende ist im Grunde genommen eine Gewinnbeteiligung, die ein Unternehmen an seine Aktionäre ausschüttet. Wenn ein Unternehmen gut läuft und Geld verdient, kann es einen Teil dieses Geldes an seine Aktionäre verteilen. Das ist wie eine Belohnung für die Aktionäre, weil sie ja einen Teil des Unternehmens besitzen.

Warum zahlen Unternehmen Dividenden?

  • Aktionäre zufriedenstellen: Dividenden können Aktionäre dazu bewegen, ihre Aktien langfristig zu halten und das Unternehmen zu unterstützen.
  • Unternehmensimage verbessern: Regelmäßige Dividendenzahlungen signalisieren Stabilität und Erfolg.
  • Kapitalstruktur optimieren: Durch die Ausschüttung von Dividenden kann ein Unternehmen seine Kapitalstruktur anpassen.

Wie oft werden Dividenden gezahlt?

Die Häufigkeit der Dividendenzahlungen kann variieren. Manche Unternehmen zahlen jährlich, andere vierteljährlich oder halbjährlich.

Was beeinflusst die Höhe der Dividende?

  • Gewinn des Unternehmens: Je höher der Gewinn, desto mehr kann theoretisch ausgeschüttet werden.
  • Dividendenpolitik des Unternehmens: Jedes Unternehmen hat seine eigene Politik, wie viel Gewinn es ausschütten möchte.
  • Branche: In manchen Branchen sind höhere Dividenden üblich als in anderen.

Warum sind Dividenden für Anleger interessant?

  • Passives Einkommen: Dividenden können eine regelmäßige Einnahmequelle darstellen.
  • Langfristiges Wachstum: Durch die Wiederanlage von Dividenden kann der Zinseszins-Effekt wirken und das Vermögen über Jahre hinweg vermehren.
  • Risikostreuung: Dividendenaktien können Teil eines diversifizierten Portfolios sein und so das Gesamtrisiko reduzieren.

Wichtig zu wissen:

  • Keine Garantie: Es besteht keine Verpflichtung für ein Unternehmen, Dividenden zu zahlen.
  • Steuerpflicht: Dividenden sind in der Regel steuerpflichtig.

Dividenden sind eine Art Belohnung für Aktionäre und können ein wichtiger Bestandteil einer langfristigen Anlagestrategie sein. Sie bieten die Möglichkeit, ein passives Einkommen aufzubauen und vom Wachstum der Unternehmen zu profitieren.

Regelmäßige Dividendenzahlungen können für Anleger psychologisch beruhigend wirken und das Vertrauen in die Investition stärken.

Dividendenrendite

Warum ist die Dividendenrendite so wichtig?

  • Regelmäßige Einkünfte: Die Dividendenrendite zeigt an, wie viel Prozent des aktuellen Aktienkurses ein Anleger in Form von Dividenden pro Jahr erhalten kann. Für viele Anleger ist das eine attraktive Möglichkeit, regelmäßig Einkünfte aus ihren Investments zu generieren.
  • Bewertungskriterium: Die Dividendenrendite wird häufig als Bewertungskriterium für Aktien herangezogen. Eine hohe Dividendenrendite kann darauf hinweisen, dass eine Aktie unterbewertet ist oder dass das Unternehmen einen stabilen Geschäftsbetrieb hat und seine Gewinne mit den Aktionären teilt.
  • Vergleichbarkeit: Die Dividendenrendite ermöglicht einen einfachen Vergleich zwischen verschiedenen Aktien. So können Anleger leichter entscheiden, welche Aktie am besten zu ihrer Anlagestrategie passt.

 

Was ist die Dividendenrendite und wie wird sie berechnet?

Die Dividendenrendite gibt an, welchen Anteil der aktuelle Aktienkurs durch die jährliche Dividende abgedeckt wird. Sie wird folgendermaßen berechnet:

Dividendenrendite = (Jährliche Dividende pro Aktie / Aktueller Aktienkurs) * 100

Beispiel:

Eine Aktie hat einen Kurs von 100 Euro und zahlt jährlich eine Dividende von 5 Euro pro Aktie aus. Die Dividendenrendite beträgt dann:

(5 Euro / 100 Euro) * 100 = 5%

Das bedeutet, dass der Anleger eine Rendite von 5% erhält, wenn er diese Aktie kauft und die Dividende weiterhin in dieser Höhe gezahlt wird.

Was sind die Vor- und Nachteile einer hohen Dividendenrendite?

  • Vorteile:

    • Regelmäßige Einkünfte
    • Mögliche Unterbewertung der Aktie
    • Signal für einen stabilen Geschäftsbetrieb
  • Nachteile:

    • Keine Garantie für zukünftige Dividendenzahlungen
    • Hohe Dividendenrenditen können auch ein Zeichen für Probleme des Unternehmens sein (z.B. sinkende Gewinne)
    • Möglicherweise geringeres Wachstumspotenzial im Vergleich zu Aktien mit niedrigerer Dividendenrendite

Free Cashflow

Der Free Cashflow ist eine entscheidende Kennzahl, um die finanzielle Gesundheit und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens zu beurteilen. Ein hoher und stabiler Free Cashflow ist in der Regel ein positives Signal für Investoren.

Der Free Cashflow (FCF), zu Deutsch freier Cashflow, ist eine der wichtigsten Kennzahlen in der Finanzanalyse eines Unternehmens. Er gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen nach Abzug aller Ausgaben für den operativen Geschäftsbetrieb und Investitionen zur freien Verfügung hat.

Was bedeutet das konkret?

Stell dir ein Unternehmen als einen Laden vor. Der Umsatz ist das Geld, das durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen eingenommen wird. Der Free Cashflow zeigt, wie viel Geld nach Bezahlung aller Rechnungen (Löhne, Miete, Materialkosten etc.) und nach Investitionen in neue Produkte oder Maschinen übrig bleibt. Dieses Geld kann das Unternehmen nun frei nutzen, beispielsweise für:

  • Dividenden an die Aktionäre: Eine Art Belohnung für die Investoren.
  • Rückkauf eigener Aktien: Um den Aktienkurs zu stützen oder die Eigenkapitalquote zu erhöhen.
  • Zukäufe anderer Unternehmen: Um zu wachsen und neue Märkte zu erschließen.
  • Schuldenabbau: Um die finanzielle Stabilität zu erhöhen.

 

Warum ist der Free Cashflow so wichtig?

  • Liquidität: Ein hoher Free Cashflow zeigt, dass das Unternehmen finanziell gesund ist und über ausreichend liquide Mittel verfügt.
  • Wachstum: Ein positiver Free Cashflow ermöglicht es dem Unternehmen, in Wachstum zu investieren und neue Projekte zu finanzieren.
  • Stabilität: Ein stabiler Free Cashflow ist ein Zeichen für ein nachhaltiges Geschäftsmodell.
  • Bewertung: Der Free Cashflow ist eine wichtige Grundlage für die Unternehmensbewertung. Viele Investoren nutzen ihn, um den inneren Wert eines Unternehmens zu bestimmen.

Wie berechnet man den Free Cashflow?

Die Berechnung des Free Cashflows (FCF) kann auf verschiedene Arten erfolgen, wobei die beiden gängigsten Methoden die direkte und die indirekte Methode sind.

Direkte Methode

Bei der direkten Methode wird der FCF direkt aus dem Cashflow-Statement abgeleitet. Man betrachtet dabei den Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit und zieht die Ausgaben für Investitionen ab.

Free Cashflow = Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit – Investitionen in Sachanlagen

Vereinfacht gesagt:

  • Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit: Das ist das Geld, das ein Unternehmen durch seine eigentliche Geschäftstätigkeit erwirtschaftet, nachdem alle Ausgaben für den Betrieb bezahlt wurden.
  • Investitionen in Sachanlagen: Hierunter fallen Ausgaben für neue Maschinen, Gebäude, etc. – also alles, was zur langfristigen Vermögensausstattung des Unternehmens gehört.

Indirekte Methode

Die indirekte Methode startet beim Jahresüberschuss und passt diesen um nicht zahlungswirksame Positionen an, um zum Cashflow zu gelangen.

Vereinfachte Darstellung:

  • Jahresüberschuss: Der Gewinn, der in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen wird.
  • Nicht zahlungswirksame Positionen: Das sind Posten, die den Gewinn beeinflussen, aber keinen unmittelbaren Einfluss auf den Cashflow haben (z.B. Abschreibungen).

Beispiel für die indirekte Methode:

  • Jahresüberschuss
  • + Abschreibungen (da diese den Gewinn mindern, aber kein Geld verbraucht wird)
  • – Veränderung des Umlaufvermögens (z.B. wenn mehr Vorräte angelegt werden)
  • – Investitionen in Sachanlagen
  • = Free Cashflow

Was sind die Vorteile und Nachteile eines hohen Free Cashflows?

  • Vorteile:
    • Finanzielle Stabilität
    • Wachstumspotenzial
    • Attraktiv für Investoren
  • Nachteile:
    • Ein zu hoher Free Cashflow kann auch bedeuten, dass das Unternehmen nicht genug in sein Wachstum investiert.
    • Ein kurzfristiger hoher Free Cashflow kann durch einmalige Ereignisse verzerrt sein.

Die Betrachtung des Free Cashflows (FCF) über einen Zeitraum von 10 Jahren bietet mehrere Vorteile für die Analyse eines Unternehmens:

1. Langfristige Trends erkennen:

  • Stabilität: Ein konsistenter, positiver FCF über 10 Jahre deutet auf eine stabile finanzielle Lage und ein nachhaltiges Geschäftsmodell hin.
  • Zyklizität: Schwankungen im FCF können auf zyklische Branchen oder einmalige Ereignisse hinweisen.
  • Wachstum: Ein steigender FCF über die Jahre zeigt an, dass das Unternehmen wächst und seine Fähigkeit zur Wertschöpfung verbessert.

2. Resilienz testen:

  • Krisenfestigkeit: Wie hat das Unternehmen in wirtschaftlichen Abschwüngen oder Branchenkrisen abgeschnitten? Ein weiterhin positiver FCF in schwierigen Zeiten unterstreicht die Resilienz des Geschäftsmodells.
  • Anpassungsfähigkeit: Konnte das Unternehmen seine Strategie an veränderte Marktbedingungen anpassen und den FCF aufrechterhalten?

3. Vorhersagekraft:

  • Zukunftsprognose: Vergangene FCF-Daten können als Grundlage für Prognosen über den zukünftigen Cashflow dienen.
  • Investitionsentscheidungen: Anhand der historischen Entwicklung können Investoren besser abschätzen, ob das Unternehmen in der Lage ist, zukünftige Investitionen zu finanzieren und Dividenden zu zahlen.

4. Vergleichbarkeit:

  • Branchenvergleich: Der FCF über 10 Jahre ermöglicht einen besseren Vergleich mit Wettbewerbern und Branchenbenchmarks.
  • Eigene Geschichte: Die Entwicklung des FCF im Zeitverlauf gibt Aufschluss über die eigene Unternehmensgeschichte und die strategischen Entscheidungen, die getroffen wurden.

5. Bewertung:

  • Diskontierte Cashflow-Methode: Der FCF ist eine entscheidende Größe bei der Discounted Cashflow-Methode (DCF), einer weit verbreiteten Methode zur Unternehmensbewertung. Ein langfristiger Ausblick auf den FCF verbessert die Genauigkeit dieser Bewertung.

Die Betrachtung des FCF über 10 Jahre bietet einen umfassenden Einblick in die finanzielle Gesundheit und das Wachstumspotenzial eines Unternehmens. Sie ermöglicht es Investoren, fundiertere Entscheidungen zu treffen und das Risiko zu minimieren.

Der Unterschied zwischen EBITDA und Free Cash Flow (FCF) liegt darin, dass sie unterschiedliche Aspekte der finanziellen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens messen.

EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation, and Amortization)

  • Was es misst: Das EBITDA misst den Gewinn eines Unternehmens vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen. Es gibt einen groben Überblick darüber, wie viel Geld ein Unternehmen aus seinen Kerngeschäftsaktivitäten generiert.
  • Warum es wichtig ist: Das EBITDA wird oft verwendet, um die operative Leistung von Unternehmen zu vergleichen, insbesondere in Branchen mit hohen Abschreibungen (z.B. Industrie). Es kann auch als Proxy für den Cashflow verwendet werden, ist aber keine direkte Messung des tatsächlich verfügbaren Bargelds.

Free Cash Flow (FCF)

  • Was es misst: Der FCF ist der Betrag an Bargeld, der einem Unternehmen nach Abzug aller Ausgaben für den Betrieb und Investitionen übrig bleibt. Es zeigt, wie viel Geld ein Unternehmen tatsächlich generiert und für die Rückzahlung von Schulden, Dividenden an Aktionäre oder neue Investitionen verwenden kann.
  • Warum es wichtig ist: Der FCF ist eine der wichtigsten Kennzahlen für Investoren, da er zeigt, wie nachhaltig ein Unternehmen ist und ob es in der Lage ist, seine Schulden zu bedienen und zu wachsen.

Hauptunterschiede

MerkmalEBITDAFree Cash Flow
Was es misstGewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und AmortisationenBargeld, das nach Abzug aller Ausgaben übrig bleibt
AbschreibungenNicht berücksichtigtBerücksichtigt (indirekt)
InvestitionenNicht berücksichtigtBerücksichtigt (direkt)
Zinsen und SteuernNicht berücksichtigtBerücksichtigt (indirekt)
Verfügbarkeit von BargeldKein direktes Maß für das verfügbare BargeldDirektes Maß für das verfügbare Bargeld

Wann welches verwenden?

  • EBITDA:
    • Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche
    • Bewertung der operativen Leistung
    • Schnellere Berechnung
  • FCF:
    • Bewertung der finanziellen Gesundheit eines Unternehmens
    • Bewertung der Fähigkeit eines Unternehmens, Schulden zu bedienen und zu wachsen
    • Langfristige Investitionsentscheidungen

EBITDA ist ein Blick auf den Gewinn vor bestimmten Anpassungen.

FCF ist ein Blick auf das tatsächliche verfügbare Bargeld.

Ein hohes EBITDA zeigt eine starke operative Leistung an, aber sagt nichts darüber aus, wie viel Bargeld tatsächlich im Unternehmen bleibt.

Ein hoher FCF zeigt an, dass das Unternehmen viel Bargeld generiert, aber sagt nichts darüber aus, wie effizient das Unternehmen operiert.

Beispiel:

Ein Unternehmen könnte ein hohes EBITDA haben, aber wenn es viel in neue Anlagen investiert, könnte der FCF niedrig sein. Umgekehrt könnte ein Unternehmen mit einem niedrigen EBITDA einen hohen FCF haben, wenn es sehr effizient operiert und wenig Abschreibungen hat.

 

Sowohl EBITDA als auch FCF sind wichtige Kennzahlen für die Analyse eines Unternehmens. Die Wahl der richtigen Kennzahl hängt von der spezifischen Fragestellung ab. Für eine umfassende Bewertung eines Unternehmens sollten beide Kennzahlen betrachtet werden.

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