P to P Kredite
So funktioniert dein Investment in P2P Kredite
Peer-to-Peer Kredite sind eine relativ neue Anlageklasse, bei der Kreditnehmer und -geber über Online-Plattformen zusammengebracht werden.
Peer-to-Peer, bedeutet hier, dass Kredite von Privatperson zu Privatperson vergeben werden. P2P-Plattformen verbinden Kreditgeber und -nehmer. Kreditnehmer finden bei P2P-Plattformen oft schnell und unbürokratisch Finanzierungen. Auch Personen mit eingeschränkter Bonität können so an Kredite kommen. Anleger können mit P2P-Krediten höhere Renditen erzielen als bei traditionellen Anlagen. Dabei sollten Anleger ihr Geld auf viele Kredite verteilen, um so das Risiko zu minimieren.
Kurz und knapp:
Peer-to-Peer-Kredite ermöglichen es Privatpersonen, Geld direkt an andere Privatpersonen zu verleihen, ohne dass eine Bank als Vermittler tätig wird.
P2P-Plattformen dienen als Marktplatz, auf dem Kreditnehmer und -geber zusammengebracht werden, um Finanzierungslösungen außerhalb des traditionellen Bankensystems zu finden.
P2P-Investments bieten Anlegern die Möglichkeit, von höheren Renditen zu profitieren, sind jedoch mit einem erhöhten Risiko verbunden.
Tipps:
P2P-Kredite sind eher etwas für Anleger, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Ein kleiner Teil Ihres Vermögens in P2P-Kredite zu investieren, kann eine gute Möglichkeit sein, Ihr Portfolio zu diversifizieren.
– Bondora und Mintos sind zwei der bekanntesten Anbieter im P2P-Bereich. Sie bieten praktische Funktionen wie automatisches Investieren und eine große Auswahl an Krediten, um dein Portfolio zu diversifizieren.
– Beginne mit einem kleinen Betrag und nutze die automatisierten Funktionen von Plattformen wie Bondora und Mintos, um dein Portfolio aufzubauen. Ab einer gewissen Größe diversifiziere dein Investment über verschiedene Plattformen und Kreditarten.
P2P-Kredite
Während P2P ursprünglich eine technische Bezeichnung für eine direkte Verbindung zwischen Computern war, beschreibt P2P Lending im Finanzbereich eine neue Form der Kreditvergabe, bei der Privatpersonen direkt miteinander Geschäfte machen können. P2P Lending eröffnet uns als Anlegern neue Möglichkeiten. Wir können unser Geld nicht nur in Aktien oder Fonds anlegen, sondern auch direkt in Kredite investieren. Das bedeutet, dass wir an den Zinsen beteiligt sind, die der Kreditnehmer zahlt. Durch P2P-Plattformen ist diese Anlageform einfach und transparent geworden.
P2P Lending ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Hunderte Plattformen weltweit bieten uns die Möglichkeit, unser Geld in Kredite anzulegen und so höhere Renditen zu erzielen. Seit 2005 hat sich der Markt für P2P Kredite rasant entwickelt. Mit einem Gesamtumsatz von 3,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2015 ist klar: P2P Lending ist mehr als nur ein Trend.

Bevor wir uns diese neue Art der Geldanlage genauer anschauen, machen wir einen kleinen Ausflug in die Welt des klassischen Bankgeschäfts.
Klassische Banken fungieren als Vermittler zwischen Sparern und Kreditnehmern. Sie nehmen das Geld der Sparer entgegen – sei es auf Girokonten, Tagesgeldkonten oder Festgeldanlagen – und verleihen es an Kunden, die einen Kredit benötigen.
Das Geschäftsmodell von Banken basiert auf der Zinsdifferenz. Sie zahlen den Sparern Zinsen für ihre Einlagen und erhalten von den Kreditnehmern höhere Zinsen. Dieser Zinsüberschuss ist die primäre Einnahmequelle, mit der Banken ihre Kosten decken und Gewinne erzielen. Die Bank vergibt Kredite, die sie aus den Einlagen ihrer Kunden und ihrem Eigenkapital finanziert. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen denjenigen, die ihr Geld bei einer Bank anlegen, und denjenigen, die von der Bank Geld leihen. Die Bank fungiert als Mittler und trägt das gesamte Kreditrisiko.
Während „Peer-to-Peer“ allgemein für direkte Interaktionen zwischen Personen steht, beschreibt ein P2P-Kredit konkret ein Darlehen, das ohne Banken vermittelt wird. P2P-Kredite sind im Grunde nichts Neues. Bereits früher haben Privatpersonen einander Geld geliehen. Doch erst 2005 mit der Gründung von Zopa (erster P2P Marktplatz) wurde das Vergeben von Privatkrediten systematisiert und für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich.
Im Gegensatz zum traditionellen Bankensystem, bei dem Banken als Vermittler zwischen Sparern und Kreditnehmern fungieren, ermöglichen P2P-Plattformen eine direkte Verbindung zwischen Kreditsuchenden und privaten (und zunehmend auch institutionellen) Anlegern.
So funktioniert es:
- Kreditanfrage: Personen, die einen Kredit benötigen, stellen auf der Plattform eine detaillierte Anfrage. Darin werden Informationen über den gewünschten Kreditbetrag, die Laufzeit und den Verwendungszweck angegeben.
- Kreditangebot: Die Kreditanfrage wird dann den registrierten Anlegern präsentiert. Diese können sich die einzelnen Anträge genau ansehen und entscheiden, ob sie in einen bestimmten Kredit investieren möchten.
- Investition: Wenn sich ein Anleger für einen Kredit interessiert, investiert er einen Teil seines Geldes in diesen. Die Höhe der Investition kann dabei frei gewählt werden.
- Zinszahlungen: Die Zinsen, die der Kreditnehmer zahlt, fließen direkt an den Investor. Es gibt also keine Zwischeninstanzen, die einen Teil der Zinsen einbehalten.
- Marktplatzgebühren: Die P2P-Plattform selbst verdient ihr Geld durch einmalige Gebühren, die sowohl von den Kreditnehmern als auch von den Anlegern erhoben werden. Diese Gebühren decken die Betriebskosten der Plattform und ermöglichen es ihr, neue Funktionen und Services anzubieten.
- Kreditablehnung: Sollte sich für einen Kredit kein Investor finden, wird dieser abgelehnt. Das bedeutet, dass die Kreditwürdigkeit des Antragstellers eine entscheidende Rolle spielt.
Um das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren, bewerten P2P-Plattformen die Kreditwürdigkeit der Kreditnehmer anhand verschiedener Kriterien. Dazu gehören Schufa-Einträge, Einkommensnachweise und die bisherige Kredithistorie.
Über digitale Plattformen können Privatpersonen direkt Kredite an andere Privatpersonen vergeben. Anleger profitieren von höheren Zinsen und der Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren. Kreditnehmer erhalten flexiblere Kreditoptionen, auch wenn sie bei Banken abgelehnt wurden.
Die P2P-Plattformen selbst fungieren als Vermittler. Sie überprüfen die Bonität der Kreditnehmer und weisen ihnen eine Risikoklasse zu. Je höher die Bonität, desto niedriger der Zins. Die Plattform verdient ihr Geld durch Gebühren, die sowohl von Kreditnehmern als auch Anlegern erhoben werden.
Hohe Rendite = hohes Risiko
P2P-Kredite bieten zwar die Chance auf hohe Renditen, sind jedoch mit einem erheblichen Verlustrisiko verbunden. Investieren Sie daher nur einen kleinen Teil Ihres Vermögens in diese Anlageklasse. Eine breite Streuung Ihrer Investitionen auf verschiedene Kreditprojekte kann das Risiko weiter reduzieren.
Die Höhe des Zinssatzes, den ein Kreditnehmer zahlen muss, ist direkt an seine Bonität gekoppelt. Eine gute Bonität signalisiert eine hohe Wahrscheinlichkeit der Rückzahlung und führt somit zu niedrigeren Zinsen. Umgekehrt müssen Kreditnehmer mit einer schlechteren Bonität höhere Zinsen zahlen, da das Risiko eines Zahlungsausfalls für die Investoren höher ist.
P2P-Kredite sind keine risikolose Geldanlage. P2P-Kredite bieten die Chance auf hohe Renditen, sind jedoch mit einem erheblichen Verlustrisiko verbunden. Im Gegensatz zu Bankkonten gibt es keine staatliche Einlagensicherung. Sollten Kreditnehmer ihre Schulden nicht zurückzahlen, können Anleger ihr gesamtes investierte Kapital verlieren. Auch Rückkaufgarantien sind kein hundertprozentiger Schutz. Daher sollten Sie nur einen Teil Ihres Vermögens in P2P-Kredite investieren, den Sie bereit sind zu verlieren. Die hohe Rendite ist eine direkte Folge dieses erhöhten Risikos.
P2P-Plattformen verfügen über eine umfangreiche Datenbasis, die es ihnen ermöglicht, die historische Ausfallwahrscheinlichkeit für jede Bonitätsklasse zu berechnen. Diese statistisch ermittelten Werte geben Investoren einen realistischen Einblick in das Ausfallrisiko, das mit jeder Bonitätsklasse verbunden ist. Durch diese Transparenz können Anleger ihre Investitionsentscheidungen fundiert treffen und ihr Portfolio entsprechend ihrer individuellen Risikobereitschaft gestalten.
P2P-Plattformen übernehmen eine aktive Rolle bei der Verwaltung von ausfallenden Krediten. Sollten Kreditnehmer ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, initiieren die Plattformen zunächst Mahnverfahren. Bleiben diese erfolglos, beauftragen sie professionelle Inkassobüros, um die Forderungen einzutreiben. Durch diese proaktive Vorgehensweise streben P2P-Plattformen an, die Ausfallquoten zu minimieren und die Interessen der Investoren zu schützen. Ein gewisses Maß an Ausfällen ist bei einer großen Anzahl von Krediten unvermeidlich und gehört zum Geschäftsmodell sowohl von Banken als auch von P2P-Plattformen.
Wer also in P2P Kredite investiert, muss die Risiken kennen:
Ausfallrisiko
Je mehr Kredite ein Investor in sein Portfolio aufnimmt, desto besser kann er das individuelle Ausfallrisiko einzelner Kreditnehmer ausgleichen. Durch Diversifikation nähert sich die tatsächliche Ausfallrate in seinem Portfolio immer mehr dem statistischen Durchschnitt an.
Falsche Einschätzung der Bonität
Ein wesentliches Risiko bei P2P-Krediten besteht in der Möglichkeit, dass die Bonität der Kreditnehmer nicht korrekt eingeschätzt wird. Da P2P-Plattformen noch relativ neu sind, können die verwendeten Bonitätsmodelle noch nicht mit der Erfahrung und Datenbasis traditioneller Banken mithalten. Dies kann dazu führen, dass das tatsächliche Ausfallrisiko höher ausfällt als prognostiziert. Um dieses Risiko zu minimieren, ist eine sorgfältige Auswahl der Kreditprojekte unerlässlich. Investoren sollten die Kreditnehmerprofile genau prüfen und nicht nur auf die automatisierten Bewertungen der Plattformen vertrauen. Zudem ist eine Diversifikation der Investitionen auf verschiedene Plattformen ratsam, um das Risiko zu streuen und von möglichen Fehlern einzelner Plattformen nicht überproportional betroffen zu sein.

Insolvenz des P2P Marktplatzes
Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die P2P-Plattform selbst in finanzielle Schwierigkeiten geraten könnte. Zwar bieten viele Plattformen Sicherungsmechanismen, um Investoren im Insolvenzfall zu schützen, doch die tatsächliche Funktionsweise dieser Mechanismen ist oft unklar und wurde in der Praxis noch nicht umfassend getestet. Dies gilt insbesondere für Investitionen in ausländische Plattformen, wo die rechtlichen Rahmenbedingungen und die Möglichkeiten zur Kommunikation mit Kreditnehmern komplexer sein können. Um dieses Risiko zu minimieren, empfiehlt es sich, sein Kapital auf mehrere Plattformen zu verteilen.
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